Ostern … Hasen … Ostereier! Ja, das ist wohl die gebräuchlichste Assoziation zu den Feiertagen im Frühling. Fragst du dich nicht auch, warum gerade ein Hase zu Ostern die Hauptrolle spielt und bunte Eier versteckt? Das passt doch irgendwie gar nicht zusammen, denn ein Hase legt keine Eier – und warum sind die auch noch bunt?
Der Osterhase
Ich bin jetzt nicht wirklich ein Mensch, der mit Kirche viel am Hut hat und die christlichen Bräuche gut kennt. Warum wir Ostern feiern ist mir schon bewusst, aber woher die Tradition des Eierversteckens kommt, habe ich eigentlich nie hinterfragt. Als kleines Kind wird einem erzählt, dass der Osterhase diesen Job übernimmt und dann ist das eben so. Jetzt hat es mich aber doch mal interessiert und ich hab mich im großen weiten Web auf die Suche nach dem bunten Osterei gemacht.
Der Glaube daran, dass der Hase die Ostereier bringt, ist noch gar nicht so alt. Erst im 19. Jahrhundert setzte sich der Osterhase als Brauch durch. In Zeiten davor galten ortsabhängig ganz andere Myhten. So waren die Überbringer in manchen Orten Hühner, anderenorts der Kuckuck oder auch der Fuchs. Aber warum denn nun gerade bunte Eier und warum werden sie versteckt?
Das Osterei
Da gibt es mehrere Theorien, die sich unter anderem aus folgenden Vermutungen zusammensetzen:
- Am Gründonnerstag wurden früher oft Schulden eingetrieben. Diese Schulden oder Steuern wurden oft in Form von Eiern und/oder Hasen bezahlt. So entstand vielleicht die Verbindung aus Ostereiern und dem Hasen.
- Ostereier, die schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung belegt sind, waren rot gefärbte Hühnereier. Diese wurden in der Ostermesse geweiht und danach an Menschen verschenkt, die einem besonders am Herzen lagen. Eier symbolisieren das Leben, und die rote Farbe steht für das Blut Christi. In den folgenden Jahrhunderten wurden die Eier immer bunter und man begann sie hübsch zu verzieren. Das Verstecken der Eier entwickelte sich durch Familienbräuche und um die Kinder zu unterhalten. Erst im 19. Jahrhundert wurden die ersten Schokoladeneier zum Osterfest verschenkt.
- Warum genau wir die Ostereier verstecken ist nicht eindeutig geklärt. Eine mögliche Erklärung findet sich im heidnischen Brauch des „Ostora-Festes“, an dem Eier verschenkt wurden. Die Kirche verbot dieses Ritual. Um sich nicht erwischen zu lassen, versteckten die Menschen sich gegenseitig die Eier auf ihren Feldern. Bis heute gehört das Eiersuchen bei den meisten Familien immer noch zu einem festen Ritual am Ostersonntag.
Welchen Ursprung die Ostereier-Färberei und das Verstecken auch hat, ich mochte das Ritual als Kind natürlich immer besonders gern. Und mir war egal, ob es ein Hase war, der zu Ostern Süßigkeiten und Geschenke brachte. Heutzutage genieße ich die freien Osterfeiertage und bewirte gern meine Familie und Freunde mit liebevoll zubereitetem Essen. Dieses Jahr habe ich die Verbindung zum Hasen in etwas natürlicher Weise geknüpft – ein Hase futtert Möhren – und daher habe ich als Dessert cremig gefüllten Blätterteig in Form von Möhren auf dem Plan.
Blätterteig-Möhren mit Lemoncurd-Cremefüllung
Für dieses hübsche Gebäck mit der lecker zitronigen Füllung aus Sahne, Crème fraîche und Lemon Curd brauchst du gar nicht so großen Aufwand treiben. Hilfreich sind allerdings Schillerlocken-Formen, die dem Blätterteig das markante Aussehen geben. Schmale Streifen des luftig aufbackenden Teiges werden um die Form gewickelt und gebacken. Nachdem der Blätterteig in Möhrenform ausgekühlt ist, wird er einfach noch mit der cremigen Zitronenmasse gefüllt.
Als kleinen Gag und um die Verbindung zu einer Möhre optisch noch etwas zu unterstreichen, kannst du das Gebäck mit echtem Möhrengrün dekorieren. Auf einer Platte oder einem Teller angerichtet, hast du so ein hübsches Dessert oder ein feines Backwerk zum nachmittäglichen Osterkaffee.
Die Blätterteighülle lässt sich, ebenso wie die Füllung, auch schon am Vortag zubereiten. Allerdings solltest du den Blätterteig noch nicht füllen, sondern ihn in einer verschließbaren Dose aufbewahren. Und keinesfalls in den Kühlschrank stellen, weil er dann weich wird. Die Füllung hingegen sollte ihren Einsatz gekühlt abwarten. Ganz so knuspig wird der Teig am nächsten Tag nicht mehr sein, allerdings sparst du dir ein paar Arbeitsschritte und brauchst die Blätterteig-Möhren kurz vor dem Verzehr nur noch mit der vorbereiteten Creme füllen.
Beim Zubereiten verschiedener Osterköstlichkeiten war ich nicht allein. Daniela hat mich, wie schon so oft, nicht nur in der Küche begleitet, sondern auch die fertigen Speisen im Bild festgehalten. Das ist eine richtig entspannte Sache für mich, denn so kann ich mich mehr auf das Wesentliche konzentrieren – dem Backen und Kochen. Und zudem hatten wir außerdem noch eine weitere Köchin mit am Start, die nicht nur das fertige Essen mit uns gemeinsam verspeist hat, sondern mit flinken Händen eine große Hilfe war. Meiner lieben Freundin Diana hat das Event so viel Spaß gemacht, dass sie, wenn es ihre Zeit zulässt, sicher mal wieder den Kochlöffel mit uns schwingt.
Unter anderem ist an diesem Abend ein super leckeres Erbsencremesüppchen entstanden, das mit Lachs eine richtig edle Einlage bekommen hat. Das wirklich schöne und gut zuzubereitende Rezept für das Erbsencremesüppchen mit Griesnockerln und Lachs findet ihr bei der lieben Daniela auf ihrem Blog.
Zutaten
1 Packung Blätterteig aus dem Kühlregal
1 Eigelb
etwas Speiseöl
120 ml Sahne (am besten Konditorsahne)
60 g Crème fraîche
30 g Lemon Curd
1 EL Zucker
Außerdem:
Etwas Möhrengrün zur Deko
Schillerlocken-Formen
Zubereitung
Den Blätterteig längs in zehn 2,5 cm breite Streifen schneiden. Die Schillerlocken-Formen einölen und den Blätterteig von der Spitze her etwas überlappend um die Form wickeln, so dass etwa drei Viertel der Form bedeckt sind. Das Ende des Teigstreifens leicht andrücken. Das Eigelb verquirlen und auf die Blätterteig-Schillerlocken pinseln. Die Formen auf ein Backblech stellen (am besten mit einem Stück Backpapier drunter) und im vorgeheizten Backofen bei 200° C (Umluft) ca. 12 - 15 Minuten backen. Den Blätterteig mit leichter Drehbewegung vorsichtig von der Form lösen. Auskühlen lassen.
Für die Füllung die Sahne steifschlagen. Die Crème fraîche mit dem Lemon Curd und dem Zucker vermengen. Die Sahne vorsichtig unter die Creme heben, und aufpassen, dass die Masse nicht flüssig wird. Die Creme in einen Spitzbeutel füllen.
Die Blätterteig-Möhren in Tassen oder Gläser stellen und mit der Lemoncurd-Creme füllen. Zum Servieren auf einen Teller legen und mit Möhrengrün dekorieren.